In Balingen trafen sich an diesem Wochenende die Tisch-Fußballer der Spitzenklasse.
Der Zollern-Alb-Pokal 2019 geht nach Kaiserslautern.
Von Beate Theilmann und Lukas Homscheidt / Bilder Markus Sense und Peter Oechsle
Balingen. Der Samstag nach „Aschermittwoch“ gehört seit Jahren zu den Höhepunkten der Tipp-Kick Turnierserie des Deutschen Tipp-Kick Bundes (DTKV). Daher fanden auch sportliche Größen des „Fingerfußballs“ von Bayern bis Nordrhein-Westfalen, der Schweiz und Düsseldorf den Weg nach Balingen. Die weiteste Anreise hatten die beiden Teilnehmer aus Berlin. Eine der beiden ist die mehrfache Deutsche Damenmeisterin im Tipp-Kick, Michaela Koegel, die ihre „Kickerkiste“ derzeit für die Tipp-Kick Spielgemeinschaft Rheinland-Düsseldorf packt. Neben fünf Deutschen Einzelmeistern im Klassement gesellte sich zu den Zuschauern auch Jochen Mieg, einer der beiden Inhaber des gleichnamigen Herstellers von Tipp-Kick Spielen und Spielmaterial.

Gruppenphoto der Turnierteilnehmer
Nach einigen kurzfristigen krankheitsbedingten Absagen starteten 53 Tipp-Kick Profis ins Turnier. Aktive Tipp-Kick Sportler bezeichnen sich als „Profis“, obwohl dieser Sport ohne Gehälter und Siegesprämien auskommen muss. Unter den Top-Spielern finden sich deshalb auch Profis, welche bei mehrtägigen Turnierveranstaltungen im eigens dafür umgestalteten privaten PKW übernachten.

Beim diesjährigen sechsten Zollernalbpokal wurde der Turniermodus verändert. Anstelle der Ko-Runden ab dem Achtelfinale wurden vierzehn Runden im sogenannten „Schweizer System“ gespielt. Dieses System wird beim Turnierschach verwendet und findet in einer angepassten Form auch im Tipp-Kick Sport Verwendung. Der Vorteil liegt darin, dass alle Spieler bis auf die Finale im Turnier bleiben. Über den sogenannten „Buchholzwert“, der sich mit zunehmend absolvierten Spielrunden je nach Ergebnisleistung für jeden einzelnen Spieler ändert und der dadurch für die Neuansetzung in stärker bzw. schwächer besetzte Spielpaarungen verantwortlich ist.
Damit für die frühzeitig „abgehängten“ Spieler aber weiterhin ein Anreiz bestand, den gesamten Wettbewerb mit vollem Leistungseinsatz zu spielen, wurde in diesem Jahr in Balingen neben den eigentlichen Finals auch um die sogenannte „Second Chance Trophy“ gespielt. Die nach vierzehn Runden Bestplatzierten der zweiten Hälfte der Rangliste trugen dabei unter sich die Finals um die „Second Chance Trophy“ aus, so dass es sich auch dann lohnte, weiter zu kämpfen, wenn sich gegen Ende der vierzehn Runden im „Schweizer System“ abzeichnete, dass eine Platzierung in der ersten Hälfte der Rangliste nicht mehr möglich sein würde.
Favoriten unter sich. (v.L.n.R.) Sebi Wagner, Vincent Höhn, Beni Buza, Jochen Hahnel, Michael Kaus, Uli Weishaupt
Tipp-Kick ist Hochleistungssport in Sachen Konzentration. Wer sich nicht zu mindestens 100 % während der entscheidenden Begegnungen auf das Geschehen fokussieren kann, wird es kaum auf einen Siegesrang schaffen. Was sich einfach anhört, ist allerdings selbst für die „Besten“ ihrer Zeit keine Selbstverständlichkeit. Und so stand am Samstag gegen 17 Uhr nach vierzehn Spielrunden keiner der Deutschen Einzelmeister im Finale.
Die Protagonisten der zehn Endspiel-Minuten waren Mathias Hahnel aus Kaiserslautern und der Münchner Vincent Höhn unter Leitung des Balinger Schiedsrichters Thomas Will.
In einem spannenden Finale konnte sich Hahnel letztendlich klar mit 4:1 durchsetzen und die Erbfolge des Frankfurters Frank Hampel antreten, der nach zwei Jahren als Sieger in Folge, den „Hattrick“ 2019 verpasste.

Gewinner des 6. Zollern-Alb-Pokal Mathias Hahnel (rechts) vom TKC 86 Kaiserslautern. Ehrung durch den Präsidenten der Balinger Headbangers, Markus Sense (links)
Den dritten Platz belegte mit dem, ebenfalls aus Kaiserslautern stammenden, Philipp Baadte ein Mitglied der „Hall of Fame“ des Tipp-Kick, der alle Deutschen Meister dieser Sportart angehören.
Die „Second Chance Trophy“ ging an den „Schwabacher“ Dominik Steib, der Klaus Höfer vom Verein „Spieltrieb Yilipulli Gießen“ mit 4:2 im Endspiel bezwingen konnte.
Die Geehrten des 6.ZAP/v.L.n.R.: Sam Natke, Felix Lenemann, Beni Buza, Klaudio Lange, Dominik Steib, Vincent Höhn, Markus Sense, Mathias Hahnel, Philipp Baadte.
Es fehlen: Michaela Koegel, Klaus Höfer, Alexander Beck.
Der Balinger Präsident der „Headbangers“ Markus Sense konnte den Siegern die eigens von Hanspeter Conrad, dem „Schweizer Holzkünstler“ aus Davos, gestalteten Trophäen überreichen. Zudem wurden die drei Bestplazierten mit Geschenkkörben regionaler Spezialitäten geehrt. Der mit sieben teilnehmenden Spielern am stärksten auf dem Turnier vertretene Club war der Tipp-Kick Bundesligist TKC 86 Kaiserslautern. Sie erhielten ein großes Paket Bauernbratwürste aus Balinger Metzgereihandwerk
Auch der Regionale Fernsehsender RTF war mit einem Kamerateam vor Ort. Der Bericht über den „Zollernalbpokal“ wurde am Sonntag ausgestrahlt und ist in der RTF Mediathek abrufbar.
Am Sonntag des Balinger Turnierwochenendes wechselte der Modus vom Einzelspielbetrieb zum Teamwettbewerb. Acht „ Süd Teams“ waren angetreten im Wettbewerb um den DTKV Südpokal und die vier Qualifikationsplätze, die zum Start beim bundesweiten Pokalwettbewerb am ersten und zweiten Juni in Berlin berechtigen. Im System von vier Spielern je Team, die gegen die vier Spieler des gegnerischen Teams antraten, wurden pro Partie in 16 Begegnungen von je zehn Minuten Spieldauer insgesamt 32 Punkte vergeben.
In zwei am Vorabend im Balinger Bahnhofscafé „La Gare“ ausgelosten Gruppen konnten sich jeweils die beiden Erst- und Zweitplatzierten für das Halbfinale qualifizieren

Sonntag vormittag. DTKV Pokal Süd / Pokalquali Gruppenphase
Die Halbfinals bestritten die Teams der „flinken Finger Bruck“ gegen den „TKC Kaiserslautern“ sowie der aktuelle Deutsche Meister und Pokalsieger „TKC Gallus Frankfurt“ gegen den „TKC Schwabach“. Alle vier Teams haben sich mit dem Einzug ins Halbfinales die vier Tickets für das Deutsche Pokalfinale in Berlin gesichert.
Die beiden Tipp-Kick Bundesligisten aus Kaiserslautern und Frankfurt setzten sich erwartungsgemäß durch und bestritten am späten Sonntag Nachmittag das Finale.
Die Überraschung blieb aus. Die „Lauterer Jungs“ mussten sich klar gegen den Gegner aus Frankfurt geschlagen geben, der schon zum fünften Mal in Folge den Südpokal gewann.
Markus Sense übernahm abermals die Siegerehrung. Neben Wanderpokal und Siegerurkunde erhielten die Sieger eine Kiste Balinger Bieres, das ein Sponsor zur Verfügung gestellt hatte

Sieger DTKV Südpokal 2019 TKC Gallus Frankfurt (v.L.n.R.) Alexander Beck, Beni Buza, Michael Kaus, Frank Hampel

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